Immanuel Birnbaum

deutscher Journalist und Publizist; Presseattaché an der österr. Botschaft in Warschau 1935-1938 und 1947-1949; u. a. Auslandskorrespondent in Warschau u. a. für die "Vossische Zeitung" und die "Frankfurter Zeitung"; Leiter des außenpolit. Ressorts der "Süddeutschen Zeitung" 1953-1972

* 12. August 1894 Königsberg/Ostpr.

† 22. März 1982 München

Wirken

Immanuel Birnbaum, ev., war der Sohn des österreichischen Komponisten und Musikhistorikers Eduard B. Der Vater war Jude, die Mutter Protestantin. Das gebildete Elternhaus weckte früh in ihm die Neigung zu Liberalität und Toleranz, aber auch seinen später ausgeprägten Hang zum Rationalismus. Er studierte in Freiburg, Königsberg und München Staatswissenschaft, öffentliches Recht und Philosophie und war danach als Hochschulassistent an der Universität München und Kiel tätig. Den 1. Weltkrieg machte B. in einem bayerischen Infanterie-Regiment mit und wechselte nach seiner Heimkehr im Jahre 1919 aus der Hochschullaufbahn in den Beruf des Journalisten über. Politisch stand er den Sozialdemokraten nahe, wenn er auch der marxistischen Ideologie ebenso fernblieb wie dem Zionismus.

B. wurde 1919 zunächst Chefredakteur des "Bremer Volksblatt" und redigierte dann von 1920 bis 1927 in der Folge als Nachfolger von Paul Löbe die "Breslauer Volkswacht". Ab 1927 schrieb er viele Jahre hindurch als Auslandskorrespondent in ...